19
Juni
2000
|
15:00
Europe/Amsterdam

Fakten: Umweltwirkungen

Übersicht über die unterschiedlichen Wirkungskategorien

 

Wirkungskategorien beschreiben jeweils eine bestimmte potentielle Umweltwirkung und werden mittels eines Stoffäquivalents dargestellt. Im Gebäudebereich werden üblicherweise die folgenden Wirkungskategorien betrachtet:

 

 

Treibhauspotenzial GWP [kg CO2-Äquivalent]

Das Treibhauspotenzial (Global Warming Potential) beschreibt den Beitrag eines Stoffs zur Klimaerwärmung. Alle Emissionen werden bezüglich ihres potenziellen Treibhauseffektes zu CO2 ins Verhältnis gesetzt und in kg Kohlendioxid-Äquivalent (CO2-Äquivalent) angegeben

 

 

Ozonabbaupotenzial ODP [kg R11-Äquivalent]

Das Ozonabbaupotential beschreibt den Beitrag eines Stoffes zur  Zerstörung der Ozonschicht in der Stratosphäre und wird in kg Trichlorfluormethan-Äquivalent (R11-Äquivalent) angegeben.

 

 

Photochemisches Oxidantienbildungspotenzial POCP [kg C2H4-Äquivalent]

Das Photochemische Oxidantienbildungspotenzial, auch Ozonbildungspotenzial, beschreibt die Entstehung von aggressiven Reaktionsprodukten unter Einwirkung von Sonnenstrahlung und wird in kg Ethen-Äquivalent (C2H4-Äquivalent) angegeben. Die entstehenden Reaktionsprodukte, insbesondere Ozon, werden auch Sommersmog genannt und wirken in höheren Konzentrationen toxisch auf den Menschen, Nutzpflanzen und ganze Ökosysteme.

 

 

Versauerungspotenzial AP [kg SO2-Äquivalent]

Das Versauerungspotenzial wird den Beitrag eines Stoffs zur Entstehung von saurem Regen bezeichnet. Dieser führt zu Waldschäden und der Versauerung von Böden. Außerdem unterstützt er die Korrosion von Metallen und die Zersetzung von Naturstein bei. Verantwortlich hierfür sind vor allem die Emissionen aus der Verbrennung schwefelhaltiger fossiler Brennstoffe wie Kohle und Öl bei, sowie Stickoxide, die ebenfalls bei Verbrennungsprozessen freigesetzt werden. Das Versauerungspotenzial wird in kg Schwefeldioxid-Äquivalent (SO2-Äquivalent) angegeben.

 

Eutrophierungspotenzial EP [kg PO43-Äquivalent]

Unter Eutrophierung bzw. Überdüngung versteht man die lokale Anreicherung von Nährstoffen in einem Ökosystem. In einem Gewässer kann dies zu vermehrtem Algenwachstum und in der Folge zum biologischen Tod („Umkippen“) des Gewässers führen. Verantwortlich hierfür sind vor allem Phosphor und Stickstoff zum Beispiel aus Düngemitteln oder Haushalts- und Industrieabwässern. Ein hoher Nährstoffeintrag führt außerdem zur Nitratanreicherung im Grund- und Trinkwasser, wo es zu für Menschen giftigem Nitrit reagieren kann. Das Überdüngungspotenzial wird in PO43--Äquivalent angegeben.

 

 

Primärenergieinhalt PEI [MJ]

Der Primärenergieinhalt eines Baustoffs beschreibt den zur Herstellung, Nutzung und Entsorgung des Materials notwendigen Aufwand an Energieträgern. Dabei wird zwischen nicht erneuerbarer (z.B. Erdöl, Erdgas, Kohle, Uran) und erneuerbarer Primärenergie (z.B. Strom aus Windkraft) unterschieden. Es handelt sich im Gegensatz zu den zuvor beschriebenen Umweltwirkungen um eine Input-bezogene Wirkungskategorie, die den Verbrauch von begrenzt vorhandenen Ressourcen beschreibt. Der Primärenergieverbrauch wird in Megajoule (MJ) Primärenergie angegeben.