24
August
2010
|
18:13
Europe/Amsterdam

Lichtdurchflutetes Atelier gewinnt VELUX Architekten-Wettbewerb 2010

COAST Office Architecture überzeugt mit dem Umbau einer denkmalgeschützten Scheune.

COAST Office Architecture gewann beim diesjährigen VELUX Architekten-Wettbewerb schon zum zweiten Mal. Nachdem Sie für ihre Einreichung „White Rock“ Ende März von der Fachjury schon mit dem erstmals vergebenen Newcomer-Preis ausgezeichnet wurden, überzeugten sie jetzt die Leser der Zeitschrift house and more mit ihrem Umbau einer denkmalgeschützten Scheune aus dem 17. Jahrhundert. Beim Projekt „Atelier S“ wechselten die Architekten von COAST Office das Dach komplett aus und versorgen über zahlreiche Dachwohnfenster die neu entstandenen Ateliers mit Tageslicht. Die Gewinner können sich über ein Preisgeld in Höhe von 5.000 Euro freuen. Zudem wird eine Anzeigenkampagne zu ihrem Projekt in der Architektur-Fachpresse viel Aufmerksamkeit auf ihr junges Architekturbüro lenken. Die Zweitplatzierten luczak architekten gestalteten bei ihrem Projekt „Umbau eines Kettenhauses“ ein Dachgeschoss mit einer besonderen Raum- und Klimawirkung aus. Mit der „Primärenergieoptimierten Holzbox“, dem Neubau eines lichtdurchfluteten, seniorengerechten Niedrigenergiehauses, nimmt team 51,5° architekten den dritten Platz ein.

Der VELUX Architekten-Wettbewerb schafft seit 2005 ein Bewusstsein dafür, wie Architekten Lichtwirkung und Raumklima innovativ gestalten können. Der Trend der eingereichten Projekte hin zu Sanierung und Umbau spiegelt das aktuelle Wachstumspotenzial im Branchensegment wider. Jury-Vorsitzender und Vorjahressieger Thomas Unterlandstättner hob neben der hohen Zahl von 65 Einreichungen insbesondere die Qualität der Arbeiten hervor: „Durch eine Vielzahl qualitativ hochwertiger Beiträge und ein allgemein hohes Niveau der Beiträge konnte sich der VELUX Architekten-Wettbewerb in der Wahrnehmung von Fachkreisen etablieren.“ Die hochkarätig besetzte Fachjury – unter anderem mit Lichtplaner Professor Peter Andres, Bernd Blaufelder (Bund Deutscher Architekten) und Professor Johanne Nalbach (Nalbach + Nalbach) – hatte zuvor fünf Finalteilnehmer aus den insgesamt 65 Einreichungen bestimmt. Die mehr als zwei Millionen Leser des Bauherrenmagazins house and more stimmten dann über die Teilnehmer ab.

 

Die Gewinner im Überblick

Platz 1: „Atelier S”, COAST Office Architecture

Die Architekten von COAST Architecture haben eine denkmalgeschützte Scheune aus dem 17. Jahrhundert zum Atelier und Ausstellungsraum umgebaut und saniert. Hierzu wechselten sie den maroden Dachstuhl originalgetreu aus und arbeiteten die alten Bruchsteinwände auf. Über zahlreiche Dachwohnfenster werden auch die neu entstandenen Atelierbereiche im Erdgeschoss mit Tageslicht versorgt. Über eine Treppenskulptur gelangt man auf die private Galerie. Im Anbau wird eine Küche über drei weitere Dachwohnfenster belichtet.

 

Platz 2: „Umbau eines Kettenhauses“, luczak architekten

Bei der Modernisierung eines Nachkriegsbaus entfernten die Architekten von luczak architekten zunächst einen Teil der Decke und erweiterten das Haus um einen Anbau. Durch eine Erhöhung und zwei Aufbauten mit offenem Bad und Dachterrasse konnte das Dachgeschoss ausgebaut und geöffnet werden. Der enge und niedrige ehemalige Spitzboden wurde durch eine Kombination aus eingeschnittener Dachterrasse und Dachfenstern in den Himmel erweitert. Die symmetrische Anordnung der Dachwohnfenster verstärkt die Raumkanten.

 

Platz 3: „Primärenergieoptimierte Holzbox“, team 51.5° architekten

Die Architekten von team 51.5° architekten haben ein primärenergieoptimiertes, altengerechtes Einfamilienhaus als KfW 60-Haus erbaut. Ein Zentralraum mit extrem gartenbezogenen Aufenthaltszonen prägt die eingeschossige Holzbox. Durch das Niedrigenergiekonzept ist der Hausgrundriss kompakt und mit zwölf mal zwölf Meter vergleichsweise tief. Durch zwei Flachdach-Wohnfenster fällt viel Tageslicht in das Gebäudeinnere und prägt entscheidend die Atmosphäre.